Ostern 2018, genauer der Karfreitag am 30.03.2018
In der Deutschschweiz ist ein Feiertag, damit zusammenhängend gilt das Sonntagsfahrverbot für Lastwagen, soweit ist alles in ordnung. Die Kantone Tessin und Wallis kennen diesen Feiertag nicht, da wird normal gearbeitet. Dies ist dann auch der grud warum ich ganz normal am Donnerstag abend eine lieferung Lebensmittel ins Tessin gefahren habe, inklusive dem normalen Osterstau, dieser Stau ist aber kein problem, dass weiss man und das kann man einplanen:
Ich musste aber am Karfreitag wieder nach Hause fahren, dies durfte ich dank einer Bewilligung, normaleweise darf man mit Frischprodukten auch in der Nacht und an Sonn- und Feiertagen fahren, ich hatte aber einen leeren Lastwagen und um leer fahren zu dürfen hab ich auch eine Sondwerbewilligung, die gleich für das ganze Jahr gültig ist.
Am Karfreitag gegen Mittag ereignete sich auf der Autobahn A2 zwischen Wassen und Amsteg in fahrtrichtung Nord ein Unfall, deswegen wurde die Autobahn richtung Nord gesperrt. Eine Umleitung über die Hauptstrasse wurde eingerichtet.
Ich hab mir nichts dabei gedacht, denn am Karfreitag sind bloss einzelne Lastwagen unterwegs, das wird schon gehen, ich bin diese Hauptstrasse auch schon mit dem Lastwagen gefahren, als einmal Nachts die Autobahn wegen Bauarbeiten geschlossen war, es ist möglich dort durch zu fahren, stellenweise etwas eng, aber es ist durchaus möglich.
Die Urner Polizei sah dass natürlich wieder anders!!! Die lassen ja keine gelegenheit aus, den Lastwagenverkehr zu schikanieren!!!
Während alle anderen Verkehrsteilnehmer ungehindert auf die Hauptstrasse ausweichen durften, wurden auf der Autobahn bei Wassen die paar Lastwagen die am Karfreitag halt doch fahren mussten angehalten. Auch wenn man es mittlerweile weis das man als Lastwagenfahrer in der praxis keine rechte auf „Arbeit beenden“ oder „heim zu Familie können“ hat, rege ich mich jedes mal wieder ab denen dort hinten im Urnertal auf!
So wurden neben PWK’s ganz selbstverständlich auch Lieferwagen mit Anhänger, PKW mit Wohnwagen, und selbst grosse Reisebusse freundlich von der Polizei auf die Haupstrasse gewunken, nur die paar Lastwagen durften dies nicht, es währe wegen der Länge und wegen den Brücken waren die ausreden der beiden Beamten dort auf der Autobahn. Klar, ein Reisebus ist nicht ganz so lange wie ein LKW, ein LKW hat aber ein gelenk (Anhängerzug und Sattelzug) ein einzelner Motorwagen ist sogar kürzer als ein Reisebus, aber nicht mal der durfte auf der Hauptstrasse fahren. Und den Witz mit den Brücken und dem gewicht ist auch nicht glaubwürdig, auch ein Reisebuss kann bis zu 26t (3 Achsen, ohne Anhänger) betragen.
Hierzu noch einige „beweisbilder“
Und was mache ich und 7 andere Lastwagenfahrer in der zwischenzeit???? Wir werden gezwungen herumzustehen, zu spät zum abladetermin zu kommen, später Feierabend zu haben und warscheinlich hat der eine oder andere dadurch auch noch probleme mit der ARV einhaltung!
Grundsätzlich sind die Beamten sonst sehr Freundlich, es kommt halt auch immer darauf an wie man mit Ihnen spricht. Selbst wenn ich mal im Schwerverkehrszentrum Ripshausen „zu einem gespräch“ eingeladen werde, sind diese immer Freundlich, meistens noch mit einer Portion Humor dabei.
Es ist mir auch bewusst das an einem normalen Arbeitstag wenn da 100erte LKW’s unterwegs sind die option über die Hauptstrasse zu fahren schlichtweg nicht möglich ist, am Karfreitag handelte es sich aber um gerade mal acht Fahrzeuge!
Im Kanton Graubünden ist dies jeweils möglich, ich bin schon mehrmals in der Nacht über den San Bernadino gefahren, und auf der A13 werden auch mal Bauarbeiten durchgeführt, so bin ich schon mehrmals in der Nacht die Viamala Schlucht auf der Hauptstrasse gefahren und diese ist einiges schwieriger zu fahren als die Hauptstrasse zwischen Wassen und Amsteg. Den Urner behörden fehlt in solchen situationen offensichtlich der gesunde Menschenverstand, denn gerade in solchen fällen erkennt man den sturen „Stierengring“ sehr gut.
Sehr gut geschrieben , Bravo !!
Ich kann den Ärger verstehen , das ist nichts weiteres als Schikane nicht mehr und nicht weniger.
Dieser Artikel gehört eigentlich in 20 Minuten oder so veröffentlicht aber dann kommen immer diesen Unqualifizierten und Hirnlosen Kommentare von den Schienen Fanatikern 🙂